Diese Mittel können deine Haut jung halten

„Wie kann ich weiterhin jung aussehen?“

Eine Frage, die uns alle elektrisiert.

Anti-Aging Cremes, Pillen und Seren für eine jüngere Haut überfluten den Markt. Einige sprechen von Magie, andere von Wissenschaft – doch was hält wirklich, was es verspricht?

In einem Kosmetikdschungel, in dem Produkte sich oft mit Hochglanzetiketten und wohlklingenden Versprechen schmücken, verlierst du leicht den Überblick.

„Dermatologisch getestet“ klingt beeindruckend, d.h. eigentlich nur, das eine Hautärztin oder Hautarzt sie einmal geprüft hat.

Die Unterschiede sind gravierend: Einige Mittel haben ihre Wirkung in zahlreichen Studien bewiesen, andere locken mit großen Worten, wieder andere berufen sich lediglich auf Anekdoten und bei manchen sollten alle Alarmglocken läuten.

Deine Haut ist dein größtes Organ – sie verdient nur das Beste. Tauche mit uns ein und entdecke, welche Produkte deiner Haut mit hoher wissenschaftlicher Evidenz wirklich guttun.

Die Rolle der Haut in unserer Gesundheit

"Besser auszusehen bedeutet nicht, dass wir keinen Schlaf, keine richtige Ernährung und keinen Sport brauchen, aber unser ästhetisches Erscheinungsbild wirkt sich auf unser soziales, emotionales und geistiges Leben aus und ist es wert, dass wir uns darum bemühen....Der Schutz der Haut ist viel mehr als nur Eitelkeit - die Haut ist der erste Schutz vor Krankheitserregern, Viren, Wunden, Fußgeschwüren usw." - Prof. David Sinclair

Die Haut dient nicht nur unserem äußeren Erscheinungsbild, sondern hat eine fundamentale biologische Funktion, die uns vor äußeren Bedrohungen schützt. Sie steht in ständiger Interaktion mit unserer Umwelt und kann, wenn nicht richtig gepflegt, zu systemischen Erkrankungen beitragen, wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Trotz dieser tiefgreifenden Bedeutung ist es bezeichnend, dass viele von uns, beeinflusst durch Marketing-Trends, hauptsächlich Produkte suchen, die äußerliche Zeichen des Alterns behandeln, anstatt sich auf die gesundheitlichen Aspekte der Haut zu konzentrieren. Da wäre die Botox-Industrie, die Milliarden generiert, indem sie die Symptome des Hautalterns behandelt, ohne die zugrundeliegenden gesundheitlichen Probleme, die Zelluläre Alterung z.B. anzugehen.

Auf zellulärer Ebene ist unsere Haut täglich Feinden wie DNA-Schäden, oxidativem Stress und Entzündungen ausgesetzt, die alle zur Hautalterung beitragen. Einige der äußeren Faktoren, die diese Schäden verschlimmern, sind UV-Strahlung, Rauchen und Umweltverschmutzung.

Obwohl moderne Technologien wie Bildgebung und Messinstrumente, wie der Corneometer, uns helfen, die Gesundheit unserer Haut besser zu verstehen und zu bewerten, haben viele von uns noch nicht erkannt, wie wichtig es ist, Hautprobleme ganzheitlich zu betrachten.

Dies bedeutet nicht nur, äußerlichen Bedingungen wie Akne, Ekzemen oder Pigmentierungen zu begegnen, sondern auch, die Rolle der Hautgesundheit im gesamten körperlichen Wohlbefinden zu verstehen.

Sonnenschutz: Der einfache Schritt, den viele ignorieren

Natürlich möchtest du die Sonne genießen, aber Vorsicht ist geboten. Sonnenstrahlen, besonders im Zeitraum von 10 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags, können die Hautalterung fördern und das Hautkrebsrisiko steigern, insbesondere durch UV-Strahlen. Zum Glück gibt es Sonnenschutzmittel. Während organische Barrieren UV-Strahlen absorbieren, reflektieren anorganische sie. Beim Kauf sollte der Schutzfaktor (SPF) als Qualitätsindikator angesehen werden, aber denke daran, dass kein Sonnenschutz 100% der UV-Strahlen blockieren kann.

Einige Inhaltsstoffe wie Benzophenone und Dibenzoylmethane können problematisch sein, und PABA wird mittlerweile kaum noch verwendet.

Empfindliche Haut? Dann könnten anorganische (Mineralien-basierte) Sonnenschutzmittel deine Antwort sein.

Für den optimalen Schutz solltest du einen "Breitspektrum"-Sonnenschutz wählen, der sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen abdeckt, und einen SPF von mindestens 30 verwenden, wobei helle Hauttypen zu SPF 40 oder höher tendieren sollten. Beim Auftragen sollten es ca. 2 mg Sonnencreme pro cm^2 Haut sein, das entspricht in etwa 30-90 mL, vergleichbar mit einem Schnapsglas. Das regelmäßige Nachcremen alle 2 Stunden, besonders nach dem Schwimmen, ist ein Muss.

Zusätzlich zur Wahl des richtigen Sonnenschutzes ist es wichtig, reflektierende Oberflächen wie Wasser, Schnee oder Sand im Auge zu behalten, da sie UV-Strahlen intensivieren können. Wenn dein Sonnenschutz als "wasserfest" gekennzeichnet ist, hat er eine Wirkdauer von 40-80 Minuten. Cremes bieten oft eine bessere Abdeckung als Sprays. Bei kurzer Sonneneinstrahlung reicht ein Breitspektrum-Sonnenschutz mit SPF 30, aber bei längeren Zeiträumen sollte regelmäßig nachgecremt werden. Schließlich, um die Wirksamkeit zu erhalten, lagere deinen Sonnenschutz bei Raumtemperatur und fern von direkter Sonneneinstrahlung.

Retinoide für Falten und Akne

Vitamin A, ein Hauptakteur in der Welt der Hautpflege, ist als das Nonplusultra gegen Hautalterung bekannt und hilft dabei, Falten zu mildern und die Haut zu verfeinern. Doch während es für seine Vorteile gelobt wird, können Rötungen und die berüchtigten "Retinol Uglies" auftreten. Retinol ist eine Form von Vitamin A, das ursprünglich in den 1960er Jahren als Akne-Behandlung eingeführt wurde. Aber es gibt mehr zu Vitamin A als nur Retinol. Es gibt verschiedene Retinoide, und alle sind Verwandte von Vitamin A. Diese Retinoide, in vier Hauptkategorien unterteilt - Retinylester, Retinole, Retinale und Retinsäuren - haben unterschiedliche Potenzen und gesetzliche Regelungen.

Retinoide (Vitamin A Derivate)

Während Retinol bekanntermaßen die Haut verdickt und sie strahlen lässt, dünnt es auch die äußere Schutzschicht aus, was zu erhöhter Sensibilität führen kann. Topische Retinoide, insbesondere die potenten wie Adapalen, Isotretinoin, Tazaroten und Tretinoin, sind bei der Behandlung von Akne äußerst wirksam und können sogar helfen, Aknenarben und Pigmentstörungen zu reduzieren. Retinol, obwohl weniger potent, hat dennoch seine Vorteile, insbesondere im Kontext der Hautfotoalterung, die durch ungeschützte UV-Exposition verursacht wird. Einige Retinoide wie Isotretinoin und Tazaroten sind in Studien zur Behandlung von fotoalterierter Haut gut untersucht worden. Trotz all ihrer Vorteile ist es wichtig zu beachten, dass Retinol beim Kontakt mit UV-Strahlung abgebaut wird und die Haut anfälliger für Sonnenbrand machen kann.

Auch die orale (also durch Schlucken) Einnahme von Vitamin A Derivaten kann sehr effektiv bei Hautproblemen helfen. Zum Beispiel wird Isotretinoin für schwere Akne verschrieben. Ein anderes Medikament, Acitretin, hilft bei Hautkrankheiten wie Schuppenflechte. Aber man muss vorsichtig sein, denn diese Medikamente können Nebenwirkungen haben. Besonders bei Isotretinoin müssen Frauen aufpassen, weil es Probleme bei einer Schwangerschaft geben kann. Deshalb sollte man immer mit einem Arzt sprechen, bevor man solche Medikamente nimmt.

Kakao-Extrakt

Kakao, oft als süßer Leckerbissen angesehen, birgt überraschende Hautvorteile. Forschungen deuten darauf hin, dass Kakao Falten reduzieren und UV-Schutz bieten kann, jedoch Akne verschlimmern könnte. Vor allem ältere Frauen mit heller Haut profitierten in Studien von Kakaoflavanolen, wobei nach monatelangem Konsum eine Verringerung von Hautrauheit und Falten beobachtet wurde. Die Ergebnisse zur Hautfeuchtigkeit waren jedoch uneinheitlich, und sichtbare Verbesserungen traten oft erst nach drei Monaten auf. Ein topisches Gel mit Kakaoflavanolen führte zu einer 12%igen Faltenreduktion innerhalb von fünf Wochen. Trotz der potenziellen UV-Schutzeigenschaften von Kakao sollte dieser niemals einen Sonnenschutz ersetzen. Bei Menschen mit Akne oder Akne-Historie könnte Kakao zu verstärkten Ausbrüchen führen, möglicherweise wegen seiner Fettsäuren. Kakaoflavanole können ferner das Blutungsrisiko erhöhen und den Blutdruck senken, was Risiken für bestimmte Personen darstellen kann. Zudem enthalten Kakaobohnen Koffein, weshalb Koffeinaufnahme berücksichtigt werden sollte. Und für diejenigen, die Eisenpräparate einnehmen, könnten Kakaoflavanole die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Daher ist es ratsam, Kakao und Eisen getrennt zu konsumieren. 

Potenzielle Hautpflegemittel: vielversprechend, aber weiterhin Forschungsbedarf

"Es ist umstritten, ob die Verwendung von Kollagen tatsächlich wirksam ist - aber es ist sicher genug, um damit zu experimentieren." - Prof. David Sinclair

Kollagen

Die Einnahme von hydrolysiertem Kollagen könnte Hautfeuchtigkeit und -elastizität bei 1.721 Erwachsenen erhöhen. Eine Meta-Analyse von 26 Studien zeigte, dass Kollagen die Hautfeuchtigkeit und -elastizität steigerte, besonders bei einer Einnahme über 8 Wochen. Die Kollagenquelle (z.B. Fisch (14 Studien), Rind (1 Studie), Schwein (1), Hünchen (1) beeinflusste die Ergebnisse nicht maßgeblich. Die hohe Anzahl weiblicher Teilnehmer im Vergleich zu männlichen könnte die Allgemeingültigkeit der Ergebnisse einschränken. Einige Studien kombinierten Kollagen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln wie z.B. Zinc, Vitamin C, Astaxanthin, Zinc, Coenzym Q10 sodass unklar ist, ob die beobachteten Effekte allein auf Kollagen zurückzuführen sind.

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure wird oft in der ästhetischen Medizin verwendet, sei es als Creme, Tabletten oder Injektionen (Fillers). Eine kürzliche Studie deutet darauf hin, dass die orale Einnahme von Hyaluronsäure die Hautfeuchtigkeit erhöhen und Falten, besonders im Gesichtsbereich, verringern könnte. Es muss jedoch noch untersucht werden, ob diese Effekte langfristig sind oder ob man sie dauerhaft einnehmen muss.

Polypodium leucotomos (P. leucotomos)

P. leucotomos ist ein Extrakt aus einem Farn, der in Zentral- und Südamerika heimisch ist. Untersuchungen zeigen, dass die orale Einnahme dieses Extrakts vor photoinduzierter Hautalterung schützt und möglicherweise auch in der Hautkrebsprävention nützlich ist. P. leucotomos hat antioxidative Eigenschaften, die die Entstehung von reaktiven Sauerstoffspezies hemmen, UV-induzierte DNA-Mutationen reduzieren und Schäden reparieren. Zudem hat es entzündungshemmende und immunmodulierende Wirkungen. Es hemmt auch Metalloproteinasen, Enzyme, die Kollagen und Elastin abbauen, und fördert die Produktion von deren Hemmstoffen. Darüber hinaus wurde P. leucotomos bei Hauterkrankungen wie Psoriasis, atopischer Dermatitis und Vitiligo untersucht, die durch Sonneneinstrahlung verschlimmert werden.

Solubilisiertes Keratin

Dies ist ein Hauptstrukturprotein von Haut, Haar und Nägeln und wurde in einer speziellen Formulierung namens Cynatine HNS untersucht. Diese Formulierung hat gezeigt, dass sie eine hoch bioverfügbare Form von Keratin effektiv an die Haut liefert. In einer randomisierten kontrollierten Studie mit 50 Frauen verbesserte die Einnahme von Cynatine HNS, welches 500 mg solubilisiertes Keratin sowie Vitamine und Mineralien enthält, signifikant verschiedene Aspekte des Hautbildes, einschließlich Feuchtigkeit, Elastizität und Glätte. Auch die Faltenintensität wurde im Vergleich zum Ausgangswert und zum Placebo deutlich verringert (Beer 2013). Es ist jedoch zu beachten, dass diese Studie mit 50 Teilnehmern relativ klein war, sodass größere Untersuchungen notwendig sind, um die Ergebnisse zu bestätigen und ihre Sicherheit und Wirksamkeit wirklich sicherzustellen.

Freie Radikale und was wir tun können

Freie Radikale sind reaktive Moleküle, die im Körper durch normale zelluläre Prozesse und externe Faktoren wie UV-Strahlung oder Rauchen entstehen. Sie können Zellschäden verursachen, indem sie Elektronen von anderen Molekülen "stehlen". Oxidativer Stress tritt auf, wenn die Bildung von freien Radikalen die Fähigkeit des Körpers zur Neutralisierung übersteigt und wurde mit Hautalterung und -krankheiten in Verbindung gebracht. Antioxidantien neutralisieren freie Radikale, indem sie ihnen Elektronen spenden, und werden daher in Hautpflegeprodukten eingesetzt, um Schäden zu minimieren und die Hautgesundheit zu fördern.

Nicotinamid

Als eine Form von Vitamin B3, zeigt es entzündungshemmende Eigenschaften und könnte bei Aknebehandlung hilfreich sein. Ferner soll es bestimmte Hautkrebsvorstufen und nicht-melanomale Hautkrebsarten reduzieren können, insbesondere bei Menschen mit einem erhöhten Risiko. Längere UV-Exposition kann das Hautkrebsrisiko erhöhen, doch Nicotinamid könnte einige negative Auswirkungen von UV-Strahlung, wie DNA-Schäden, verringern. Während einige kleinere Studien gemischte Ergebnisse zeigten, ergab eine größere Studie, dass Nicotinamid die Entstehung dieser Hautkrebsarten um bis zu 23% reduzierte. Allerdings wies eine spätere Analyse der Daten darauf hin, dass die Vorteile von Nicotinamid möglicherweise nicht so deutlich sind, sodass weitere Untersuchungen nötig sind.

Vitamin C

Es kann die Haut vor schädlichen freien Radikalen schützen und hilft bei der Bildung von Kollagen, einem Protein, das der Haut ihre Festigkeit verleiht. Mit dem Alter nimmt der Vitamin C-Gehalt in der Haut ab. Wenn man Vitamin C jedoch direkt auf die Haut aufträgt, kann es Falten mindern und die Haut verjüngen.

Tatsächlich wird Vitamin C durch topische Anwendung 20-40 Mal effektiver in die Haut aufgenommen als durch orale Einnahme. Studien haben bestätigt, dass eine solche Anwendung von Vitamin C die Erscheinung von Falten und sonnengeschädigter Haut signifikant verbessern kann

Vitamin E

Es umfasst verschiedene Formen, darunter Tocopherole und Tocotrienole, deren Wirkung je nach Typ variieren kann. Bei der Behandlung von atopischer Dermatitis zeigen Studien gemischte Ergebnisse, sodass Vitamin E noch nicht als anerkannte Behandlungsoption gilt. Beim UV-Schutz deuten Untersuchungen auf eine potenzielle schützende Wirkung von Vitamin E hin, wobei die Ergebnisse ebenfalls gemischt sind. Bei der Wund- und Narbenheilung gab es sowohl Studien, die positive Effekte zeigten, als auch solche, die keine Verbesserungen feststellten, was durch unterschiedliche Konzentrationen von Vitamin E in den Studien kompliziert wird.

Biotin

Biotin, auch als Vitamin B7 bekannt, ist wichtig für die Produktion von Keratin, einem Protein in Haaren und Nägeln. Es wird oft genommen, um Haare und Nägel zu stärken. Obwohl es keine Studien über gesunde Menschen gibt, bei denen es zu einer Verbesserung der Haut geführt hat, zeigt die Forschung, dass Biotin bei bestimmten Zuständen wie Biotin-Mangel, genetischen Störungen des Biotin-Stoffwechsels und einigen Nagel- und Haarerkrankungen helfen kann. Bei solchen Zuständen können Dosen von 0,3–30 mg/Tag hilfreich sein, je nach spezifischem Problem. Es ist wichtig, vor der Einnahme höherer Dosen mit einem Arzt zu sprechen.

Carotenoide

Dies sind natürliche Pigmente in Pflanzen, die für gelbe, orange und rote Farben sorgen. Als starke Antioxidantien schützen sie die Haut vor UV-bedingten Schäden und freien Radikalen, was das Risiko von Hautalterung und -erkrankungen mindern kann. Eine ausreichende Zufuhr von Carotinoiden kann daher die Hautgesundheit fördern und ihr Erscheinungsbild verbessern. Interessante Carotenoide sind:

• Astaxanthin, aus Algen gewonnen, zeigt positive Effekte auf die Hautqualität. Eine Meta-Analyse von 11 Studien ergab, dass Astaxanthin (3–12 mg/Tag) innerhalb von 2–16 Wochen die Hautfeuchtigkeit erhöht, die Textur verbessert und Falten reduziert. Es sollte mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen werden. Allerdings hatten viele dieser Studien methodische Schwächen und wurden an ca. 50 (fehlende Statistische Relevanz) hauptsächlich an gesunden japanischen Frauen durchgeführt, weshalb die Ergebnisse vorsichtig interpretiert werden sollten.
  
  
• Beta-Carotin, in Spinat, Karotten und Süßkartoffeln gefunden, verbesserte in einer Studie mit 30 Frauen über 50 Hautelastizität und verringerte Falten bei einer niedrigeren Dosierung (15 mg RAE) über 90 Tage.
  
  
• Lycopin, in roten Früchten wie Tomaten enthalten, zeigte in einer Untersuchung an 50 Frauen zwischen 35 und 55 Jahren eine Verbesserung der Hautqualität nach einer Einnahme von 15 mg täglich über drei Monate.
  
  
• Lutein und Zeaxanthin, in pflanzlichen Lebensmitteln und Eiern gefunden, steigerten in einer Studie mit 50 Teilnehmern zwischen 18 und 45 Jahren die Hautqualität und den UV-Schutz nach der Einnahme von 10 mg Lutein und 2 mg Zeaxanthin über 12 Wochen. Für alle Carotenoide fehlt die statistische Relevanz um mehr Klarheit zu haben, dass es etwas für die Haut bringt - wenn wir es einnehmen wollen müssen wir auf anekdotische Evidenz beruhen. 

Ceramide

Ceramide sind Fette, die natürlich in der Haut vorkommen, sind entscheidend für eine jugendliche Haut. Mit dem Alter nimmt der Ceramidspiegel ab, weshalb sie oft in Anti-Aging-Produkten verwendet werden. Eine klinische Studie zeigte, dass die Einnahme von Reiskleieextrakt, einer Ceramidquelle, die Hautfeuchtigkeit signifikant verbesserte, selbst an trockenen Stellen wie dem Ellbogen. Andere Forschungen ergaben, dass eine Kombination von vier pflanzlichen Extrakten – Rosmarin, Olivenblatt, Zitronenverbene und Japanisches Pagodenbaumblatt – die Hautbeschaffenheit in nur zwei Wochen erheblich verbesserte, einschließlich verringerter Falten und verbesserter Elastizität.

Zink

Zink könnte bei der Behandlung von Akne helfen, wenn es in hohen Dosen eingenommen wird, allerdings können diese Dosen Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden und Kupfermangel verursachen. Es ist unklar, ob geringere Dosen genauso wirksam sind. Für andere Hauterkrankungen wie Ekzem gibt es uneinheitliche und begrenzte Beweise für die Wirksamkeit von Zink.

Probiotika

Verschiedene Probiotika-Stämme und -Kombinationen, die entweder oral eingenommen oder topisch angewendet wurden, haben Potenzial gezeigt, Akne, Ekzeme und atopische Dermatitis zu behandeln. Trotz einiger Studien am Menschen sind die Daten jedoch zu begrenzt und/oder widersprüchlich, um konkrete Empfehlungen bezüglich der Wahl der Probiotika, ihrer Anwendungsdauer und Dosierung abgeben zu können

Peptide

Peptide sind kurze Aminosäureketten, die als Bausteine der Haut fungieren. Sie senden Signale an unsere Zellen, um die Produktion von Kollagen zu steigern, wodurch die Haut fest und elastisch bleibt. Zusätzlich können Peptide die Muskelentspannung unterstützen und so Faltenbildung mindern. Sie schützen auch vor schädlichen Einflüssen und unterstützen die Hautregeneration. Kurz gesagt, Peptide sind Schlüsselakteure, wenn es darum geht, Zeichen der Hautalterung entgegenzuwirken.

OneSkin, ein wissenschaftliches Startup aus den USA hat einen bemerkenswerten Ergebnisse in der Hautalterungsforschung erzielt. Durch die Verwendung des Peptids OS-01 gelang es dem Unternehmen, die Hautalterung im Labor innerhalb von nur fünf Tagen um 2,6 Jahre zu reduzieren. Dies stellt einen wissenschaftlich fundierten Ansatz zur Hautverjüngung dar und hat das Potenzial, die Zukunft der Hautpflegeindustrie maßgeblich zu beeinflussen. Doch auch hier ist mehr Forschung notwendig. 

View this post on Instagram

A post shared by OneSkin (@oneskin.co)

Lebensstil nicht vergessen: Ernährung, Schlaf und Stressmanagement

All die oben genannten Mittel helfen nur, wenn auch ein gewisser Lebensstil geführt wird. Der beinhaltet eine ausgewogene Ernährung, vorzugsweise mediterran und pflanzlich, mit vielen Kräutern und Gewürzen anstreben, um Hautschäden zu minimieren und vor UV-Schäden zu schützen. Ferner kann das bewusste Reduzieren der Einnahme von Kalorien den Hautalterungsprozess verlangsamen. Zudem ist ein erholsamer Schlaf essenziell für die Hautgesundheit, und es ist ebenso wichtig, chronischen Stress zu vermeiden, um Hautschäden durch Stresshormone zu verhindern.