Dr. David Sinclair, einer der führenden Forscher an der Harvard University, hält das Altern für eine heilbare Krankheit. Mit seinen 53 Jahren strahlt er eine Jugendlichkeit aus, die sein chronologisches Alter Lügen straft.
Dr. David Sinclair im März 2020
Sinclair glaubt fest daran, dass Menschen, die bis zu 150 Jahre alt werden können in den kommenden Jahrzehnten, bereits unter uns leben.
Er hat für sich selbst eine Kur aus Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten entwickelt und gibt seine Erkenntnisse in seinem Bestseller "Lifespan" und zahlreichen Interviews weiter.
Trotz seiner Offenheit betont Sinclair, dass er keine Marken befürwortet und das die Präparate die er nimmt zwar hohe Evidenz an Tierversuchen aufweisen, aber die Evidenz am Menschen häufig noch fehlt.
Sinclair's tägliches Nahrungsergänzungs- und Medikamentenprogramm setzt sich laut seinem Buch "Lifespan" und zahlreichen Interviews wie folgt zusammen:
Präparat | Dosis | Verschreibungspflichtig? |
---|---|---|
Nicotinamid-Mononukleotid (NMN) |
1 g pro Tag, am Morgen |
Nein |
Resveratrol | 1 g pro Tag, am Morgen | Nein |
Metformin | 800 mg, pro Tag, am Abend | Ja |
Vitamin D3 | 4.000 bis 5.000 IU pro Tag | Nein |
Vitamin K2 | 180 bis 360 μg pro Tag | Nein |
Statin | Keine Angabe | Ja |
Aspirin | 83 mg pro Tag | Nein |
Alphaliponsäure (ALA) | Keine Angabe | Nein |
Coenzym Q10 (CoQ10) | Keine Angabe | Nein |
Spermidin | 1 mg pro Tag, am Morgen | Nein |
Quercetin | 500 mg am Tag | Nein |
TMG (Trimethylglycin / Betain) | 500 mg bis 1.000 mg pro Tag | Nein |
Fisetin | 500 mg am Tag | Nein |
Rapamycin | Keine Angabe | Ja |
Wir schauen uns die verschiedenen Präparate einmal genauer an.
Nicotinamid-Mononukleotid (NMN)
Nicotinamid-Mononukleotid, besser bekannt als NMN, ist ein heißer Kandidat im Anti-Aging-Bereich. Es dient als Vorstufe für NAD+, ein Coenzym, das für zahlreiche biologische Prozesse essenziell ist und dessen Spiegel im Laufe des Lebens abnimmt. Interessanterweise korreliert dieser Rückgang mit einem Anstieg von Entzündungen, oxidativem Stress und der Entwicklung altersbedingter Erkrankungen wie Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes.
Dr. Sinclair setzt auf eine morgendliche Einnahme von 1g NMN, um die NAD+-Spiegel zu optimieren. Einige Studien deuten darauf hin, dass selbst Dosierungen zwischen 250 und 500 mg positive Auswirkungen haben könnten. Erwähnenswert ist, dass NMN bereits bei Nagetieren beeindruckende Anti-Aging-Effekte gezeigt hat. Beim Menschen konnten bisher vor allem die Sicherheit von NMN und dessen Fähigkeit, den Blut-NAD+-Spiegel zu erhöhen, nachgewiesen werden. Weitere groß angelegte Studien sind jedoch erforderlich.
Trotz der vielversprechenden Vorzeichen sollte man sich der Grenzen bewusst sein. Bislang gibt es keine Langzeitstudien zum Menschen. Obwohl NMN in bestimmten Dosierungen als sicher gilt, sind die Langzeitauswirkungen noch nicht erforscht. Zudem wurde eine hohe NMN-Dosis mit akuter Lebertoxizität in Verbindung gebracht. Auch ist noch nicht abschließend ausgeschlossen, ob NMN das Wachstum von Krebszellen fördern könnte. Es ist faszinierend, welches Potential NMN in Bezug auf den Alterungsprozess haben könnte, doch es ist wichtig, weitere wissenschaftliche Erkenntnisse abzuwarten, bevor weitreichende Schlussfolgerungen gezogen werden können. Und für alle, die sich wundern: NMN sollte nicht mit Niacinamid verwechselt werden.
Resveratrol
Dr. Sinclair nimmt täglich 1 Gramm Resveratrol ein. Resveratrol ist ein pflanzenbasiertes Polyphenol, das die mit Langlebigkeit assoziierten Sirtuin-Enzyme aktiviert. Es ist in Trauben und folglich in Rotwein zu finden.
In Tierstudien wurde festgestellt, dass Resveratrol das Altern von Herz und Skelettmuskulatur verzögern, die Nierenfunktion fördern, das Gedächtnis stärken, das Altern der Eierstöcke verzögern und Hirnzellentzündungen reduzieren kann. Zudem soll Resveratrol, insbesondere in Kombination mit Metformin, einen synergistischen Effekt bei der Bekämpfung der Leberalterung haben.
Viele Menschen verwenden Resveratrol aufgrund seiner mutmaßlichen gesundheitlichen und langlebigkeitsfördernden Vorteile. Ein Großteil dieser Annahme stammt aus Studien, die Mitte der 2000er Jahre von Dr. David Sinclair und seinem Team an der Harvard University durchgeführt wurden. Seitdem sind die Ergebnisse dieser Studien jedoch in Frage gestellt worden. Die Kritiker argumentieren, dass Resveratrol beim Menschen nicht in der Lage ist, Sirtuin-1 zu aktivieren und dass es möglicherweise nicht nur unwirksam, sondern auch schädlich sein könnte. Dr. Sinclair widerspricht dem und steht hinter seinen Forschungsergebnissen.
Die öffentliche Debatte zeigt, dass die wissenschaftlichen Ansichten zu Resveratrol noch nicht abschließend geklärt sind. Viele respektierte Stimmen in der wissenschaftlichen Community haben unterschiedliche Meinungen und Interpretationen der vorliegenden Daten, was zu Verwirrung bei vielen führt.
Metformin
Dr. Sinclair nimmt abends 800 mg Metformin, ein Medikament, das häufig zur Behandlung von Typ-2-Diabetes verschrieben wird. Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass Metformin potenzielle Anti-Aging-Effekte haben könnte.
In einigen Tierversuchen wurden positive Effekte von Metformin auf das Immunsystem, den Schutz vor reproduktivem Altern und die Begrenzung der Organverschlechterung beobachtet. Einige Studien haben festgestellt, dass Diabetiker, die Metformin einnehmen, möglicherweise eine längere Lebenserwartung haben als Nicht-Diabetiker.
Wie bei jedem Medikament kann Metformin Nebenwirkungen haben. Es wurde berichtet, dass einige Menschen nach der Einnahme von Metformin kurzfristig Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden erleben. Bei längerer Anwendung kann es die Aufnahme von Vitamin B12 beeinflussen.
Einige Theorien legen nahe, dass Metformin möglicherweise eine hormetische Wirkung hat, d.h. es könnte in den Zellen einen leichten "Stress" verursachen, um sie zur Selbstreparatur und zum Schutz anzuregen. Dr. Sinclair hat sich dafür entschieden, an Tagen, an denen er Sport treibt, kein Metformin einzunehmen, basierend auf der Annahme, dass eine kombinierte Belastung der Mitochondrien durch Sport und Medikament zu viel sein könnte.
Während Dr. Sinclair Metformin vor dem Schlafengehen einnimmt, empfehlen einige Experten, es vor der Hauptmahlzeit zu nehmen. Die ideale Dosierung und Einnahmezeit kann jedoch individuell variieren und sollte immer in Absprache mit einem Arzt getroffen werden.
Vitamin D3
Vitamin D, oft als "Sonnenvitamin" bezeichnet, ist unerlässlich für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Es spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit unserer Knochen, unseres Immunsystems und könnte das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Krebs, Diabetes und Multiple Sklerose reduzieren. Tatsächlich ist Vitamin D eines von 24 lebenswichtigen Mikronährstoffen für den Menschen. Während die Sonne die Hauptquelle für Vitamin D darstellt, da sie dessen Produktion in der Haut anregt, findet man es auch natürlich in fettreichen Fischen und Eiern und zugesetzt in Milch und Milchersatzprodukten.
Dennoch ist Vorsicht geboten: Extrem hohe Dosen von Vitamin D können zu einer Toxizität führen, was Hyperkalzämie (erhöhter Kalziumspiegel im Blut) verursacht und eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen nach sich ziehen kann. Zudem zeigen einige Studien, dass Vitamin D bei älteren Erwachsenen das Sturzrisiko erhöhen kann und bei hohen Dosen möglicherweise die Knochendichte bei Frauen verringert.
Es ist wichtig, den Vitamin D-Spiegel regelmäßig zu kontrollieren. Dabei sollte man in Erwägung ziehen, dass die optimale Dosis eventuell höher sein könnte, als von einigen Institutionen vorgeschlagen. Das Ziel sollte es immer sein, einen Mangel auszugleichen und so von den gesundheitlichen Vorteilen des Vitamins zu profitieren, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu riskieren.
Vitamin K2
Vitamin K, oft im Schatten seiner "berühmteren" Pendants wie Vitamin D, verdient durchaus mehr Beachtung. Als eines der vier fettlöslichen Vitamine hat es eine entscheidende Funktion, die ursprünglich in Deutschland entdeckt wurde: die Unterstützung der Blutgerinnung, daher der Name "K" aus "Koagulation". Es findet sich in zahlreichen Nahrungsquellen wie dunkelgrünem Gemüse, Matcha-Tee und insbesondere in Natto - einer speziellen Form von fermentierten Sojabohnen.
Doch Vitamin K's Rolle beschränkt sich nicht nur auf die Gerinnung. Es gibt wissenschaftliche Indizien, die eine positive Wirkung auf die Knochen- und Herzgesundheit nahelegen, obwohl die Ergebnisse in diesem Bereich noch nicht durchgängig konsistent sind. Während einige Forschungen zeigen, dass Vitamin K Arterien vor Verkalkung schützen könnte, gibt es andere klinische Studien, die keinen eindeutigen Effekt feststellen, insbesondere bei bereits vorhandener arterieller Verkalkung.
Die Synergie von Vitamin K mit Vitamin D ist ein weiteres interessantes Forschungsfeld, wobei aktuelle Studien darauf hinweisen, dass eine kombinierte Supplementierung die jeweiligen positiven Effekte verstärken könnte.
Es ist jedoch klar, dass trotz der vielversprechenden Anzeichen weiterführende, umfangreiche Studien erforderlich sind, um ein vollständiges Bild von Vitamin K's Rolle im menschlichen Körper zu erhalten.
Statin
Bei Statin handelt es sich um Medikamente, die in einigen Fällen zur Senkung des Risikos von Herzerkrankungen verschrieben werden. Ihre Effektivität und Sicherheit werden jedoch kontrovers diskutiert. Es gibt Unterschiede zwischen den verschiedenen verfügbaren Statinen, sowohl in Bezug auf ihre potenziellen Vorteile als auch ihre möglichen Nebenwirkungen. Daher ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Risikofaktoren mit einem Arzt zu besprechen, bevor man eine Entscheidung über die Einnahme von Statinen trifft.
Aspirin
Einige glauben, dass eine niedrige Dosis Aspirin Entzündungen reduzieren, das Risiko von Herzinfarkten senken und möglicherweise das Krebsrisiko verringern kann. So auch Dr. Sinclair. Eine kürzlich durchgeführte große Studie mit fast 20.000 Teilnehmern über 4,7 Jahre zeigte jedoch, dass eine geringe Aspirindosis weder Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzierte noch das Überleben verbesserte. Darüber hinaus deutete die Studie an, dass Aspirin das Krebsrisiko sogar etwas erhöhen könnte.
Alpha-Liponsäure (ALA)
Alpha-Liponsäure (ALA) ist ein in Mitochondrien vorkommendes Antioxidans, das in verschiedenen Organismen produziert wird. Es hat eine Schlüsselrolle in der Energieproduktion und zeigt vielversprechende Effekte bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose und bei diabetischer Neuropathie. Zudem könnte es die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen.
Allerdings ist ALA nicht ohne Kontroversen. Während einige, wie David Sinclair, seine Vorteile hervorheben, weisen Studien auf eine möglicherweise verkürzte Lebensdauer bei Mäusen hin, die ALA erhielten. Dies wirft Fragen über die Langzeitauswirkungen von Antioxidantien auf.
Trotz seiner potenziellen Vorteile sind auch Nebenwirkungen wie gastrointestinale Störungen und Kopfschmerzen zu beachten.
Kurzum: ALA zeigt vielversprechende Ansätze in der Forschung, doch weiterführende Studien sind nötig, um sein volles Potenzial und mögliche Risiken zu verstehen.
Coenzym Q10 (CoQ10)
Coenzym Q10 (CoQ10) ist ein körpereigenes Molekül, das die Mitochondrien bei der Energieproduktion unterstützt und als Antioxidans wirkt. Es ist essenziell für das Überleben, weshalb es oft als "Pseudovitamin" bezeichnet wird. Trotz seiner wichtigen Rolle muss es nicht zwingend als Nahrungsergänzung eingenommen werden, es sei denn, es liegt eine Defizitsituation vor, z.B. durch Krankheiten, Alterungsprozesse oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
Es kommt vor allem in Fleisch und Fisch vor.
Forschungen weisen auf mögliche positive Auswirkungen auf die Blutgefäße hin, was den Blutdruck senken und die Durchblutung verbessern könnte. Der genaue Wirkmechanismus könnte im Zusammenhang mit der Erhaltung von Stickoxid stehen.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass CoQ10 bei Fibromyalgie-Symptomen helfen könnte, wobei hier mehr Forschung notwendig ist.
CoQ10 scheint zwar sicher zu sein, aber die langfristigen Auswirkungen müssen noch gründlicher erforscht werden. In Tierversuchen gab es bei sehr hohen Dosen Anzeichen einer beschleunigten Alterung, aber beim Menschen gibt es bei üblichen Dosen bisher keine überzeugenden Hinweise auf schädliche Effekte. Es bleibt also ein Stoff mit Potential, aber auch offenen Fragen.
Spermidin
Spermidin, ursprünglich in Spermien gefunden, hat potenzielle gesundheitliche Vorteile, insbesondere in Bezug auf die Zellalterung und die allgemeine Zellgesundheit. Ein Hauptmechanismus von Spermidin ist die Anregung des Autophagie-Prozesses. Autophagie ist ein zellulärer "Reinigungsprozess", bei dem beschädigte Zellkomponenten abgebaut und recycelt werden. Durch die Unterstützung dieses Prozesses kann Spermidin dazu beitragen, die Zellgesundheit zu verbessern und das Risiko bestimmter altersbedingter Krankheiten zu verringern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um das volle Potenzial und die Sicherheit von Spermidin als therapeutisches Mittel zu verstehen. Einige Hinweise weisen darauf hin, dass Spermidin verschiedene Biomarker für Gesundheit und Langlebigkeit verbessern kann. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der oralen Bioverfügbarkeit und Dosierung von Spermidin.
Quercetin
Quercetin ist ein Flavonoid, das in vielen Pflanzen und Lebensmitteln vorkommt, wie z.B. Zwiebeln, Äpfeln und Beeren. Flavonoide sind verantwortlich für die vielfältigen Farben (z.B. gelb, blau, rot) in Blüten, Früchten und Blättern. Über 6.000 verschiedene Flavonoide wurden identifiziert. Aufgrund ihrer antioxidativen, entzündungshemmenden und anderen biologischen Aktivitäten werden sie häufig in der Ernährungsforschung untersucht. Einige Studien deuten darauf hin, dass Flavonoide zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten können, wie z.B. den Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten. Flavonoid wird wegen seiner potenziellen antioxidativen, entzündungshemmenden und kardioprotektiven Eigenschaften geschätzt. Als "Senolytikum" wird Quercetin oft in Kombination mit anderen Substanzen, wie z.B. Dasatinib, untersucht, um seneszente Zellen selektiv zu entfernen – das sind Zellen, die den programmierten Zelltod umgehen und zu verschiedenen altersbedingten Krankheiten beitragen können. Die Fähigkeit von Quercetin, diese Zellen zu eliminieren, wird mit einer Reduzierung von Entzündungen und der Verzögerung von altersbedingten Funktionsverlusten in Verbindung gebracht.
TMG (Trimethylglycin oder Betain)
TMG wird genommen, um mögliche Reduzierungen der Methylierung im Körper durch NMN auszugleichen. TMG liefert Methylierungsgruppen. Einige Menschen könnten jedoch gastrointestinale Probleme von TMG erleben oder Schwierigkeiten beim Schlafen haben, nachdem sie es eingenommen haben. Alternativen könnten Phosphatidylcholin oder grüner Tee sein.
Fisetin
Fisetin, ein weiteres Flavonoid, das in Erdbeeren, Äpfeln und anderen Früchten gefunden wird, zieht ebenfalls das Interesse von Forschern aufgrund seiner Senolytikum-Eigenschaften auf sich. Im Gegensatz zu Quercetin, weisen Studien auf eine höhere Effizienz von Fisetin hin, wenn es darum geht, seneszente Zellen zu eliminieren, was darauf hindeutet, dass es ein potenzieller Kandidat für die Anti-Aging-Therapie sein könnte. Darüber hinaus hat Fisetin in verschiedenen präklinischen Modellen gezeigt, dass es nicht nur Entzündungen reduziert, sondern auch neuroprotektive Eigenschaften besitzt, die möglicherweise gegen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer schützen könnten. Die Forschung deutet darauf hin, dass Fisetin die Lebensdauer verlängern kann, indem es mehrere altersbedingte Pathologien verzögert oder umkehrt.
Rapamycin
Rapamycin wurde ursprünglich aus Bakterien der Osterinsel gewonnen und wird heute als potentielles Mittel zur Verlängerung des Lebens untersucht. Einigen Studien zufolge könnte es die Lebenserwartung um bis zu 14 Prozent erhöhen.
Rapamycin wird klinisch als Immunsuppressivum verwendet, insbesondere zur Verhinderung von Organabstoßungsreaktionen nach Transplantationen.
Das Geheimnis? Rapamycin beeinflusst das Protein mTOR, einen zellulären Regulator des Stoffwechsels und des Zellwachstums. Doch einfache Lösungen gibt es nicht: mTOR ist kein Garant für endloses Muskelwachstum. Rapamycin könnte den zellulären Reinigungsprozess unterstützen und ungesundes Wachstum hemmen. Aber Vorsicht: Beim Menschen sind die Ergebnisse nicht immer einheitlich, und der Nutzen könnte bei sehr spätem Einsatz abnehmen. Rapamycin und damit verbundene potentielle Wirkungen sind aufregend und teilweise vielversprechend, bedürfen aber weiterer Forschung.
Fazit
Dr. Sinclair mag ein führender Kopf in der Langlebigkeitsforschung sein, aber bedeutet das automatisch, dass all seine Methoden seinen eigenen Alterungsprozess bremsen? Nun, viele der von ihm erwähnten Substanzen, einschließlich Metformin, sind im Hinblick auf Anti-Aging-Vorteile beim Menschen noch nicht ausgiebig getestet worden. Insbesondere Resveratrol und Aspirin werden im Hinblick auf das Potential Leben zu verlängern von der Wissenschaft sehr kritisch gesehen.
Es gibt immerhin einige Studien, die durchaus positive Effekte von NMN für ältere Individuen suggerieren. Und wer würde schon die Bedeutung ausreichender Vitamin D- und K-Werte in Frage stellen? Vielleicht stehen wir ja am Rande bedeutender Durchbrüche im Bereich der Longevity. Bis dahin sind Supplement-Listen wie die von Dr. David Sinclair mit Vorsicht zu genießen.